Wenig schmeckt so köstlich wie geröstete Zwiebeln. Richtig gelagert sind sie lange haltbar und eignen sich hervorragend zur Verfeinerung zahlloser Gerichte. Sie liefern nicht nur herrlichen Geschmack, sondern auch krosse Textur.
Im Handel findet man viele vorgefertigte Produkte, regelmäßig in Plastik verpackt. Wer die Zutatenliste liest, dürfte die eine oder andere unangenehme Überraschung erleben. Außerdem wurden nicht wenige Produkte über sehr weite Strecken, wenn nicht gar um den halben Erdball transportiert. Das muss alles nicht sein. Man kann Röstzwiebeln leicht selber machen, auch zu wesentlichen geringeren Kosten. Das dauert eine Weile, macht aber nur sehr wenig Arbeit.
Wir beginnen mit 400 g gelben oder weißen Zwiebeln. Hiervon ausgehend könnt ihr die Zutaten leicht nach euren Bedürfnissen skalieren.

Natürlich kann man die Zwiebeln in Ringe oder Streifen schneiden. Für den Alltag – zum Beispiel, wenn wir gebratenes Gemüse verfeinern wollen – eignen sich kleine Stücke aber besser. Daher schälen und halbieren wir die Zwiebeln, dann schneiden wir sie erst längs und dann quer zur Faser in Würfel von etwa ½ cm Breite.
Zu diesen Würfeln geben wir Mehl (4 gestrichene EL), dazu Salz (1 TL) und Paprikapulver edelsüß (2 TL).

Das alles vermengen wir gründlich mit den Fingern. Dabei tritt etwas Saft der Zwiebeln aus, was das Mehl verkleben lässt, dadurch haftet es aber auch fest an den Zwiebeln.
Als nächstes werden diese langsam gebraten. In einer großen Pfanne sollte man diese Menge in zwei Tranchen zubereiten, so kommen alle Zwiebeln mit dem Pfannenboden in Kontakt.

Wir verwenden für den Geschmack Butterschmalz, wer möchte, kann neutrales Pflanzenöl benutzen. Auf mittelhoher Hitze (wir: 7 von 10) braten wir die Zwiebeln darin für gute 10 Minuten, in denen wir sie gelegentlich wenden. Nach dieser Zeit sind sie rundherum gebräunt, aber keinesfalls kross. Natürlich sind auch nicht alle Stücke genau gleich weit geröstet.

Also breiten wir die gebratenen Zwiebeln auf einem Backpapier aus, das wir auf das Ofengitter legen. Ist auch die zweite Tranche der Zwiebeln gebraten, trocknen wir sie alle zusammen bei 100 °C – wichtig: mit Umluft – auf mittlerer Höhe im Backofen. Das dauert zwei Stunden, in denen man die Backofentür einen kleinen Spalt offen lassen kann, indem man zum Beispiel einen Kochlöffel hineinklemmt.
Die Röstzwiebeln sind fertig, wenn sie alle trocken und kross sind. Das ist ganz wichtig für ihre Aufbewahrung, noch feuchte Zwiebeln würden bald verderben. Sind sie noch nicht so weit, gebt ihnen einfach mehr Zeit im Backofen.

Aus 400 g Zwiebeln samt weiteren Zutaten werden so 135 g. Die sind allerdings unerhört konzentrierter Geschmack und knusprig wie Chips.

Aufbewahren sollte man die Röstzwiebeln unbedingt verschlossen und lichtgeschützt, dann halten sie ohne weiteres 4 Monate und auch länger. Wir verwenden hierfür, so wie auch für Mehle, Körner und Samen große Schraubgläser aus Braunglas.

Zutaten (für 135 g Röstzwiebeln):
400 g gelbe oder weiße Zwiebeln
4 gestrichene EL Mehl
1 TL Salz
2 TL Paprikapulver edelsüß
2 x 2 EL Butterschmalz (alternativ: neutrales Pflanzenöl)