Yakisoba

Yakisoba ist kein altes Gericht, sondern wurde nach dem Zweiten Weltkrieg populär, als günstige, sättigende Gerichte dringend gebraucht wurden. Es ist verwandt mit Chow Mein aus China und Mie Goreng aus Indonesien. Wörtlich übersetzt bedeutet Yakisoba „gebratene Nudeln“, wobei man unter japanischen Soba eigentlich Buchweizennudeln versteht. Das ist im Fall dieses Gerichts aber irreführend, denn Soba-Nudeln isst man oft kalt oder jedenfalls nicht wie hier gebraten. Die für Yakisoba verwendeten Nudeln sind dagegen Weizennudeln, ähnlich wie chinesische Mie-Nudeln, aber dicker.

Diese Nudeln kann man fertig zur Verarbeitung kaufen, wenn man einen Asia-Markt in der Nähe hat. Alternativ kann man frische Ramen-Nudeln verwenden. Gibt es all das nicht, sind trockene Ramen-Nudeln eine Alternative. Oder man verwendet möglichst dicke Spaghetti, wie Spaghettoni, Linguine oder Bucatini und kocht sie in Wasser, dem man neben Salz noch einen Löffel Backnatron (Natriumbikarbonat) beifügt, wodurch das Wasser alkalisch wird und die Nudeln einen kräftigeren Biss bekommen.

Die „frischen“ Nudeln für Yakisoba sind vakuumiert und kleben daher zusammen. Egal was auf der Packung steht: Auspacken, in einen kleinen Topf legen und wenig kochendes Wasser darüber gießen. Nach einer Minute kann man die Nudeln mit Essstäbchen umrühren und dadurch leicht voneinander lösen. Danach gießt man sie ab.

Weitere klassische Zutaten sind Weißkohl (oder Chinakohl), Zwiebeln und dünn aufgeschnittener Schweinebauch (bzw. das, was oft als Bacon angeboten wird). Für eine einfache Version von Yakisoba könnte man es dabei belassen.

Dazu passen allerdings auch sehr gut Karotten und / oder Pilze; feste Vorgaben gibt es nicht, also sind das nur Vorschläge. In Japan haben wir herrliche Varianten mit Tintenfisch gegessen, in Form von kleinen Sepien, daher kommen die bei uns ebenfalls in das Gericht.

Blätter vom Kohl werden in Stücke von 2 – 3 cm geschnitten, Zwiebeln in nicht zu dünne Streifen. Karotten scheiden wir gerne in feine Streifen, Pilze hingegen in dickere Scheiben. Sepien trennen wir in Tubus und Arme. Letztere lassen wir wie sie sind, die Tuben schneiden wir in breitere Ringe. Wer noch nie Kalmar zubereitet hat: Hier eine perfekte Erläuterung zu ihrer Verarbeitung (für etwas größere Exemplare).

Das letzte und wichtigste Element dieses Gerichtes ist Yakisoba Sauce.

Die kann man kaufen und das verbreiteste Produkt weltweit dürfte das von Otafuku sein, aber auch Kikkoman hat da etwas im Angebot.

Man kann die Yakisoba Sauce aber auch ganz einfach selber machen, indem man Sojasauce, Austernsauce, Sake, Mirin, Tomatenketchup, Worcestershire-Sauce und Sesamöl vermischt. Die genauen Zutaten findet ihr wie immer am Ende dieses Artikels. Experimentiert gerne und kreiert eure persönliche Lieblingsmischung!

Nach diesen Vorbereitungen ist Zeit für Yaki, also Braten. Dafür eignet sich eine große beschichtete Pfanne besser als ein Wok. In Japan ist das ein beliebtes Straßenessen und wird dort zumeist in großen Portionen auf dem Teppanyaki-Grill zubereitet.

Als erstes werden die abgegossenen Nudeln in ein wenig neutralem Pflanzenöl auf mittelhoher Hitze angebraten. Sie dürfen leicht knusprig werden, damit sie auch von der Soße umhüllt Biss behalten.

Die Nudeln werden beiseite gestellt und der Bacon wird angebraten. Kross soll er nicht werden, nur das Fett soll ausgelassen sein.

Dann kommen die Sepien hinzu, wenn man sie verwendet. Beides wird für etwa 3 Minuten zusammen gebraten und dann ebenfalls beiseite gestellt.

Nun kommt das Gemüse an die Reihe. Je nach dem, was man alles verwenden möchte, sollte man in der Reihenfolge der Garzeiten vorgehen, beginnend mit dem härtesten und endend mit dem weichsten Gemüse. Unser Mix aus Kohl, Zwiebel, Karotte und Pilzen kann in einem Schwung unter Rühren gebraten werden, bis alles leicht Farbe angenommen hat, aber noch knackig ist.

Auch das Gemüse wird beiseite gestellt, dann sind wieder die Nudeln an der Reihe, die mit der Yakisoba Sauce übergossen und für eine Minute rührgebraten werden.

Dann kehren auch alle übrigen Zutaten zurück in Pfanne und werden für noch einmal zwei Minuten gebraten, um mit der Sauce überzogen und gewärmt zu werden. Sie sollen aber weder in der Sauce kochen noch dämpfen, daher ist das ein kurzer Prozess.

Damit kann schon serviert werden. Zu Yakisoba gehören Toppings, zum Beispiel etwas Katsuobushi (getrocknete Bonito-Flocken), Aonori (fein gemahlener, getrockneter Seetang) und / oder Beni shoga (eingelegter Ingwer). Selbst japanische Mayonnaise wird gelegentlich als Topping verwendet, das würden wir persönlich aber bleiben lassen.

Mit Katsuobushi und Aonori

いただきます – Itadakimasu!

And may the taste be with you.

Zutaten (für 2 Personen):

Yakisoba Sauce:

1 EL Sojasauce

1 EL Austernsauce

½ EL Sake

½ EL Mirin

1 TL Tomatenketchup

½ EL Worcestershire-Sauce

1 TL Sesamöl


Yakisoba:

300 g Yakisoba-Nudeln (vorgegart) – alternativ: Ramen-Nudeln

1 EL neutrales Pflanzenöl

100 g Schweinebauch in dünnen Scheiben (Bacon)

100 g kleine Kalmare (oder mehr Schweinebauch oder gebratenes Hühnchenfleisch)

Eine kleine Menge Weißkohl, Zwiebel, Karotte, Pilze und/oder Sojasprossen, Frühlingszwiebel, Paprika…


Garnitur (optional):

Katsuobushi (getrocknete Bonito-Flocken)

Aonori (fein gemahlener, getrockneter Seetang)

Beni shoga (eingelegter Ingwer)

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