Dhingri Chole

Draußen ist es kalt und regnet in Strömen, da möchte man nicht vor die Tür. Also ist Kochen mit Bordmitteln angesagt. Dabei versuchen wir möglichst diejenigen Produkte zuerst zu verarbeiten, die am wenigsten lang aufbewahrt werden können.

Heute ergab die Küchen-Razzia Reste von Kichererbsen und Tomaten aus der Dose sowie reichlich Champignons. Dazu fiel uns erstmal nicht viel ein, also wurde das Internet durchforstet und siehe da: Zwei Rezepte zu „Dhingri Chole“, einem indischen Curry, das wir noch nicht kennen. Vegan und schnell zuzubereiten – perfekt.

Chole oder Chana steht für Kichererbsen und die würzt man in der indischen Küche oft mit säuerlichen Geschmacksnoten. Die Gewürzmischung „Chana Masala“ für das gleichnamige Gericht kann man kaufen, unser Gewürzglas ist allerdings leer, weshalb wir damit beginnen, sie rasch selbst herzustellen. Dafür benötigt man Koriander- und Kreuzkümmelsamen, grünen Kardamom, Nelken, Pfefferkörner und Zimt sowie in gemahlener Form Kashmiri Chili, Kurkuma und Amchur. Letzteres ist ein Pulver, das aus getrockneten, unreifen Mango hergestellt wird und für die gewünschte Säure sorgt. Der Geschmack ähnelt dem von Sumach.

Die unverarbeiteten Gewürze werden in einem kleinen Topf oder in einer Pfanne ganz kurz trocken angeröstet, bis sie zu duften beginnen.

Dann werden sie in einem Mörser, einer Gewürzmühle oder einem Zerkleinerer wie unserer geliebten Moulinette zu Pulver verarbeitet und mit den bereits gemahlenen Gewürzen vermengt – fertig. Wir haben dafür kaum 10 Minuten benötigt und gleich etwas mehr hergestellt, um unser Gewürzglas wieder aufzufüllen. Die genauen Mengenangaben finden sich wie immer am Ende des Rezeptes.

Zwiebel und frische grüne Chili werden sehr fein gehackt, nachdem wir die Samen der Chili entfernt haben, damit die Schärfe kontrollierbar bleibt. Die Dosentomaten werden fein passiert, alternativ kann man frische Tomaten durch eine Reibe geben, wie wir das hier erklärt haben.

Wer keine Ingwer-Knoblauch-Paste im Haus hat (man bekommt sie in jedem asiatischen Supermarkt), reibt auch gleich noch frischen und geschälten Ingwer sowie Knoblauch fein. Etwaiger Schmutz wird von den Champignons mit einem Küchentuch abgerieben, die trockenen Stielenden werden abgeschnitten und größere Exemplare halbiert, im übrigen lassen wir die Pilze ganz.

In einer hohe Pfanne schwitzen wir die Zwiebel mit sehr wenig neutralem Pflanzenöl und einer Prise Salz auf mittelhoher Hitze für 3 – 4 Minuten an, bis sie glasig geworden ist und sich erste gebräunte Stellen zeigen. Dann fügen wir Kurkuma und grüne Chili hinzu und rösten alles unter Rühren für weitere 2 Minuten an.

Nun kommen Ingwer-Knoblauch-Paste, die passierten Tomaten und unsere selbstgemachte Gewürzmischung hinzu. Alles wird gut vermengt und bei nun mittlerer Hitze mit aufgelegtem Deckel etwa 5 Minuten lang sanft geköchelt, damit sich die Aromen entfalten und der Geschmack des rohen Knoblauchs vergeht.

Wer Kasoori Methi im Haus hat, das ist getrockneter Bockshornklee und ein wichtiges Würzmittel der indischen Küche, kann außerdem eine Handfläche damit bedecken und dann beide Handflächen über der Pfanne aneinanderreiben, so dass die trockenen Blätter fein zerkrümeln.

Diese Pflanze sorgt für einen typischen Geschmack, den man von industriellem Currypulver her kennt

Dann gießen wir ein Glas Wasser, etwa 200 ml, zu unserer Tomatenbasis, rühren gut um und fügen nun auch Kichererbsen und Pilze hinzu.

Wir rühren weiter, bis alle Pilze mit der Sauce überzogen sind, legen den Deckel wieder auf und garen das Curry für weitere 15 Minuten, dann schmecken wir final mit Salz ab. Wem es jetzt noch an Schärfe fehlen sollte, würzt mit etwas mehr Kashmiri Chili. Wer sich mehr Flüssigkeit wünscht, gibt etwas Wasser hinzu und kocht einige Minuten weiter, wer weniger Flüssigkeit wünscht, nimmt den Deckel ab und lässt noch etwas davon verdampfen. Mehr Garzeit schadet diesem Gericht nicht.

Zum Schluss würde auch gehackter, frischer Koriander sehr gut zu diesem Gericht passen, wir hatten aber keinen da und das Haus zu verlassen, war heute wie schon gesagt keine Option.

Basmati Reis ist ein perfekter Begleiter

Genießt es.

And may the taste be with you.

Zutaten (für 2 Personen):

Gewürzmischung Chana Masala (ergibt einen kleinen Vorrat):

3 TL Koriandersamen

3 TL Kreuzkümmelsamen

5 Kapseln grüner Kardamom

7 Nelken

½ TL Pfefferkörner

5 cm Zimtstange

1 TL Kashmiri Chili gemahlen

2 TL Amchur (Mangopulver)

½ TL Kurkuma


Curry:

1 EL neutrales Pflanzenöl

1 Zwiebel

1 frische grüne Chili, ohne Samen

½ TL Kurkuma

2 TL Ingwer-Knoblauch-Paste (oder Ingwer und Knoblauch frisch gerieben)

200 – 250 ml passierte Tomaten

3 TL Chana Masala

200 g Kichererbsen, gekocht oder aus der Dose

400 g Champignons

Salz

Kurkuma

Optional: Eine Handfläche voll Kasoori Methi (getrockneter Bockshornklee)

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