Weil wir gerade für einen Freund, der noch dazu in Kürze nach Spanien zieht [traurig], ein paar schnelle Pintxos zubereitet haben, ergab es Sinn, rasch noch Fotos zu machen und diesen kleinen Beitrag über eine ziemlich junge aber in Pintxo-Bars allgegenwärtige Kreation zu schreiben. Dieser Artikel ist für Patrick.
Worum es bei Pintxos grundlegend geht, haben wir schon hier beschrieben.
Ein Gilda Pintxo mag eine simple Sache sein, die Zusammensetzung ist aber schlicht kongenial: Würzig bis pikant bis scharf, bitter, sauer, mit tiefen Fischaromen. Wow.
Man braucht beste grüne Oliven ohne Stein. Eingelegte grüne Peperoni. Und Anchovis.
Das Wort Anchovi kommt von dem spanischen Wort anchoa und ist eine andere Bezeichnung für die Europäische Sardelle (Engraulis encrasicolus).
Man kann Gilda Pintxo auch mit Boquerones zubereiten, das ist ein weiteres spanisches Wort für eine andere Verarbeitung desselben Fisches. Boquerones (en vinagre) sind die Lenden dieses Fisches, mit Haut, mariniert in Essig, Knoblauch und teilweise Petersilie.
Anchovis sind Filets dieses Fisches ohne Haut, die in Salzlake und dann in Öl eingelegt werden und mindestens ein halbes Jahr reifen. Sie haben einen tieferen Geschmack und eignen sich daher für unseren Geschmack besonders gut für Gilda Pintxos. Ganz großartige kommen aus Kantabrien und dem Baskenland, an der spanischen Nordküste beziehungsweise der Biskaya.
Wir mögen diese, auch sehr stabile Anordnung:
Sehr interessant ist der Hintergrund des – nicht spanischen – Namens „Gilda“.
Dieser geht auf einen Film mit Rita Hayworth aus dem Jahr 1946 zurück, in dem sie einen Handschuh-Striptease vorführt.
Das war ein sauberer Skandal im damals faschistischen und äußerst katholischen Spanien. Und dann war der Vater der Schauspielerin auch noch ein Spanier aus Sevilla.
Oliven, eingelegte Peperoni und Anchovis waren übliche Snacks in Nordspanien, den Film und was er auslöste, nahm aber der Betreiber einer Bar in Donostia / San Sebastián zum (würzigen) Anlass, alle drei Zutaten auf einem Spieß zu arrangieren.
Und seither machen das alle.
Genießt es.
And may the taste be with you.