Kürbissuppe

An Rezepten für Kürbissuppe besteht kein Mangel. Wir erklären heute, wie wir sie besonders lecker finden, beschreiben eine alternative Technik der Zubereitung und geben euch einige Ideen für Abwandlungen an die Hand.

Kürbis ist eine Pflanzengattung, die von Menschen seit Jahrtausenden kultiviert wird. Viele der Früchte dieser Pflanzen sind essbar und weltweit unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt. Für eine Suppe eignet sich unserer Meinung nach der Hokkaido Kürbis am besten. Diese Sorte wird in ganz unterschiedlichen Teilen der Welt angebaut, darunter Japan, Neuseeland, USA (Kalifornien, Florida), Mexiko, Südafrika und Frankreich. Die Früchte sind eher klein, mit einem mittleren Gewicht von etwa 1,2 kg. Sie haben eine tief orangene Farbe und ihre Schale ist nicht nur essbar, sondern trägt besonders viel Geschmack bei. Daher sollte sie immer mit verarbeitet werden.

Der Kürbis wird gewaschen, halbiert und dann geviertelt. Da diese Früchte sehr hart sind, benötigt man dafür ein großes Messer und kann sich leicht verletzen, wenn man nicht vorsichtig arbeitet. Am besten schneidet man als erstes den Boden ab, damit man den Kürbis stabil auf die Schnittfläche stellen kann, bevor man ihn halbiert.

Unsere Exemplare waren sehr klein, weswegen wir unsere eigene Regel diesmal nicht befolgt haben

Dann kann man die Samen und das sie umgebende, faserige Gewebe sehr leicht mit einem Esslöffel herauskratzen. Das verbleibende Fruchtfleisch mitsamt der Schale wird in dicke Streifen und dann in Würfel geschnitten, wobei es auf die genaue Größe nicht ankommt.

Nach den meisten Rezepten werden diese Kürbisstücke jetzt in einem großen Topf in ein wenig Öl angeschwitzt, bevor sie in Flüssigkeit gekocht werden. Das kann man absolut so machen und damit ein tolles Ergebnis erzielen. Die Geschmacksintensität erhöht sich unserer Meinung nach aber enorm, wenn man an dieser Stelle anders vorgeht:

Wir heizen den Backofen auf 160 Grad Celsius mit Umluft vor (sonst: 180 Grad Ober- und Unterhitze).

Die Kürbisstücke würzen wir mit Salz, Pfeffer, Currypulver und Chili. Das ist eine der eher seltenen Gelegenheiten, in denen wir Currypulver einsetzen, es harmoniert aber in quasi jeder Zusammensetzung perfekt mit dem Kürbis. Dann geben wir etwas Olivenöl hinzu und vermengen alles gründlich mit den Händen, bis sich Gewürze und Öl gleichmäßig verteilt haben.

So backen wir den Kürbis auf einem Blech für maximal 30 Minuten. Wenn ein Messer leicht in die Schale gleitet, ist er gar und das testen wir ab Minute 25.

Röstaromen

Solche intensiven Röstaromen kann man nicht erzielen, wenn man den Kürbis vor dem Kochen im Topf sautiert und genau deswegen nehmen wir uns gerne die zusätzliche Zeit für diesen Schritt. Die Suppe wird umso köstlicher.

Ein großer Topf kommt bei uns jetzt erst zum Einsatz, und zwar indem wir eine Mischung aus Gemüsebrühe und Orangensaft zum Kochen bringen.

Die Gemüsebrühe bringt der Suppe mehr geschmackliche Tiefe, als Wasser es tun würde. Der Orangensaft unterstützt den intensiven Geschmack des Kürbis perfekt und steuert gleichzeitig die nötige Süße und Säure bei. Als Ausgangspunkt schlagen wir ein Verhältnis von 70:30 zwischen Brühe und Saft vor, das könnt ihr aber nach eurem Geschmack anpassen und damit der Suppe einen ganz anderen Charakter geben. Wie immer findet ihr Mengenangaben am Ende dieses Rezeptes.

Diesen Sud würzen wir jetzt mit Ingwer und Knoblauch, und zwar in fein geriebener Form. Dazu benützen wir eine japanische Reibe (Oroshiki) oder eines der Produkte aus dem Hause Microplane. Wer nicht fein reiben kann oder möchte, sollte gehackten Ingwer und Knoblauch zuerst in etwas Öl kurz anschwitzen, bevor die Flüssigkeit hinzugefügt wird.

Dann wird der Inhalt des Backblechs einfach in den Topf gegeben und köchelt darin noch 10 Minuten bei sanfter Hitze, bis alle Aromen sich verbunden haben.

Danach muss die Suppe nur noch püriert werden, das geht am besten mit einem Stabmixer. Und auch wenn wir keine Werbung machen und nichts dafür bekommen: Das ist zweifellos der ESGE „Zauberstab“. Wenn wir schon Microplane angesprochen haben, dann muss auch der erwähnt werden. Abgeschmeckt wird final mit Salz und eventuell etwas Pfeffer.

Kurz in der Pfanne geröstete Kürbiskerne sind logischerweise eine tolle Ergänzung für die Suppe, geschmacklich und für Textur. Da wir gerade in Österreich sind und sehr nahe bei Österreich leben, ist für uns auch immer das köstliche Kürbiskernöl verfügbar. Wer es nicht kennt aber es sich beschaffen kann, sollte es unbedingt einmal versuchen – in allen möglichen Gerichten und Kombinationen, zum Beispiel auch auf Vanilleeis.

Genießt es.

And may the taste be with you.

Zutaten (für 4 Personen):

Basis:

1.000 g Hokkaido Kürbis

4 EL Olivenöl (alternativ: neutrales Pflanzenöl)

1.000 ml Gemüsebrühe

400 ml Orangensaft

Das macht ein Verhältnis von 1 kg Kürbis : 1,4 l Flüssigkeit

Das Verhältnis von Gemüsebrühe und Orangensaft ist rund 70 : 30

Für mehr Fruchtigkeit / Süße kann das Verhältnis zu Gunsten von Orangensaft nach Geschmack angepasst werden


Gewürze:

10 g Salz, 8 Umdrehungen schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1 EL Currypulver, 1 – 2 TL Chilipulver (nach Geschmack)

4 cm Ingwer, gerieben

4 Knoblauchzehen, gerieben


Mögliche Ergänzungen (Auswahl):

Sautierte Zwiebel

Karotte / Kartoffel / Süßkartoffel

Paprikapulver (auch geräuchert)

Sternanis

Muskatnuss

Sahne / Crème fraîche / Kokosmilch


Mögliche Toppings:

Geröstete Kürbiskerne

Kürbiskernöl

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