Wir waren überrascht zu lesen, welche Kontroversen sich im Netz zu diesem Gericht entspinnen. Wir sind aber auch gänzlich uninteressiert daran. Dieses Rezept beschreibt Shakshuka, wie wir es aus Tel Aviv / Jaffa kennen, wo es vor allem als Frühstück beliebt ist. Wie jedes sehr gute Gericht schmeckt es allerdings zu jeder Tages- und Nachtzeit grandios.
Unsere Rechtfertigung dafür, überhaupt ein Rezept für Shakshuka zu schreiben, basiert auf zwei Punkten:
- Wir fügen keine Paprika hinzu, sondern Sivri. Das sind längliche, hellgrüne und leicht scharfe Spitzpaprika, wie sie insbesondere auch in der türkischen Küche sehr häufig verwendet werden. Als Alternative empfehlen wir nicht zu scharfe frische Chili, am besten grün, oder eine kleine Menge grüne Paprika.
- Die Würzung: Neben Salz, Pfeffer und gemahlenen Kreuzkümmel, sicherlich in jedem Rezept zu finden, verwenden wir noch Paprikapulver (am besten geräuchert), Aleppo Chili (oder türkischen Pul Biber), eine sehr geschmacksintensive aber milde Chilisorte und Baharat.
Baharat ist ein Sammelbegriff für arabische Gewürzmischungen, die zumeist Koriander, Nelke, Kreuzkümmel, Kardamom, Muskat und Zimt enthalten. Wer das nicht im Haus hat, fügt jeweils eine Prise Muskat und Zimt pro Person hinzu, schon das garantiert ein sehr besonderes Shakshuka.

Daneben benötigt man Zwiebel und Knoblauch, Eier und Tomaten. Die Tomaten sind neben den Gewürzen die Seele dieses Gerichts, daher sollte man frische Tomaten nur dann verwenden, wenn sie wirklich reif und von besonders guter Qualität sind. Im Zweifel ist die Dosentomate sehr guter Wahl die bessere.
Wir finden auch, dass die Zutaten nicht zu fein verarbeitet werden dürfen, sonst fehlt es an Textur. Also werden Zwiebeln eher grob gewürfelt und wird Knoblauch ebenfalls grob gehackt oder sogar in feine Scheiben geschnitten. Sivri wird halbiert, die Samen entfernt und dann in feine Streifen geschnitten.
Dieser Mix wird in Olivenöl auf mittelhoher Hitze wenige Minuten angeschwitzt, bis die Zwiebeln glasig sind. Das muss in einer Pfanne gemacht werden, nicht in einem Topf.

Bevor das Farbe annimmt, kommen die Gewürze hinzu, alle auf einmal. So soll das unter Rühren für etwa eine Minute Aroma entfalten.

Dann werden sofort die Tomaten dazu gegeben. Frische Tomaten muss man vierteln, den Strunk entfernen und sie dann in kleine Stücke schneiden. Danach sollte man sie köcheln, bis sie zerfallen sind. Bei Dosentomaten sollte man einen Deckel auflegen und das ganze etwa 10 Minuten sanft köcheln lassen, damit alle Geschmäcker sich verbinden können.

An dieser Stelle sollte man kosten und gegebenenfalls mit einer Prise Zucker und einem Spritzer dunklem Essig abschmecken. Das kann Wunder wirken.
Wenn diese Basis so schmeckt, wie man das möchte (was fast von alleine geht), ist es Zeit für die letzte wichtige Zutat – Eier.
Die Temperatur muss auf sehr niedrige Stufe gestellt werden (wir: 2 von 10). Mit einer Schöpfkelle wird für jedes Ei eine Mulde in die Sauce gedrückt. Immer ein Ei wird eine Schale aufgeschlagen und dann sanft in diese Mulde gegossen.

Ein Deckel wird aufgelegt, bis das Eiweiß gerade so gestockt ist. Der Prozess sollte eher früher als später gestoppt werden, denn die Sauce ist heiß und gart das Ei weiter.
Dann wird alles mit frischer Petersilie und Minze besprenkelt – bei uns wird auch das ganz bewusst grob gehackt.
Brot ist, womit man Shakshuka isst. Bei uns Lavash, arabisches Fladenbrot. Wie man das selber macht, haben wir hier erklärt.

Genießt es.
And may the taste be with you.
Zutaten (für 2 Personen):
3 EL Olivenöl
1 – 2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 – 2 Sivri (alternativ etwas frische grüne Chili)
Je ½ TL Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Paprikapulver (geräuchert), Aleppo Chili und Baharat
2 – 4 Eier
Je 5 Zweige Petersilie und Minze
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