Sopa de Ajo, auch Sopa Castellana genannt, ist ein einfaches und ländliches Gericht aus der spanischen Region Castilla y León. Mit der portugiesischen Sopa Alentejana hat es die Verwendung von Brot und Knoblauch gemeinsam.
Trotz der wenigen Zutaten ist das eine reichhaltige Suppe, das kommt unserer Meinung nach aber vor allem auf die Brühe an. Je besser die verwendete Brühe, desto köstlicher später das gesamte Gericht.
Traditionell wird Hühnerbrühe verwendet, es kann aber auch Gemüsebrühe sein. Nur bloßes Wasser zu verwenden, empfehlen wir nicht. Da fehlen dann doch zu viele Geschmackskomponenten.
Die Brühe kocht man am besten selbst, industrielle Produkte erreichen quasi nie diese Qualität. Das macht nicht viel Arbeit, braucht aber Zeit.
Für eine einfache aber gute Hühnerbrühe verwenden wir ein kleines Suppenhuhn, Suppengrün, das man bei uns als Bund kaufen kann (Karotten, Knollensellerie, Lauch und Petersilie), Lorbeer, Wacholderbeeren und getrocknete Pilze. Das alles bedecken wir mit kaltem Wasser, das wir auf mittlerer Stufe langsam zum Kochen bringen. Das haben wir hier schon einmal für Hühnersuppe erklärt.

Es wird Schaum aufsteigen, den schöpft man einfach mit einem Löffel ab. Ansonsten muss man die Brühe nur für 4 – 5 Stunden auf niedriger Hitze sanft simmern lassen und schließlich durch ein Sieb geben. Zum Schluss wird mit Salz abgeschmeckt.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Brot. Diese Suppe basiert auf trockenem Weißbrot, also sehr simplem Weizenbrot aus Hefeteig. Wenn man keinen Brei kochen möchte, muss dieses Brot unbedingt ganz hart geworden sein. Das erreicht man am besten im Backofen. Wir empfehlen außerdem, ein Stangenweißbrot zu verwenden, weil es einen hohen Anteil von Kruste zu Krume hat.
Wir schneiden das Brot in Stücke von 2 – 3 cm und backen diese bei 180° C mit Umluft für 15 Minuten. Es soll nicht dunkel werden, aber restlos trocken sein.

Die weiteren Zutaten sind lediglich Olivenöl, sehr viel Knoblauch, etwas spanischer Schinken (Jamón Serrano), spanisches Räucherpaprikapulver (ideal: Pimentón de la vera), Salz, Pfeffer und Eier. Wer möchte, kann mit ein wenig Weißwein noch zusätzliches Aroma hinzufügen. Etwas Petersilie gibt dem Ganzen noch Frische und Farbe.

Knoblauchzehen werden in ganz feine Scheiben geschnitten und in Olivenöl auf mittlerer Hitze für 2 – 3 Minuten angeschwitzt. Er soll intensiv duften, aber keine Farbe annehmen, also lasst das Öl nicht zu heiß werden.

Dann wird das getrocknete Brot hinzugefügt und alles gründlich verrührt.

Als nächstes kommen in Streifen geschnittener Schinken und Pimentón dazu. Wer möchte, kann dabei ein wenig von dem Schinken zum Anrichten beiseitestellen.

Erneut wird alles sehr gründlich verrührt und, wenn man das möchte, mit ein wenig Weißwein abgelöscht, den man kurz köcheln lässt, damit der Alkohol verdampft. Dann wird die Brühe aufgegossen und köchelt sanft für 15 Minuten, in denen das Brot ganz weich wird. War es gut geröstet und enthält es genug Kruste, zerfällt es dennoch nicht völlig und das ist wichtig für die Konsistenz. Gerührt werden muss nicht.

Dann schmecken wir mit Salz und Pfeffer ab, wer sich noch Schärfe wünscht, kann dafür mit etwas Cayenne oder Piment d’Espelette sorgen. Ganz vorsichtig rühren wir auch noch gehackte Petersilienblätter unter, wobei wir immer darauf achten, das Brot nicht weiter zu zerdrücken.

In vielen Rezepten werden verquirlte Eier in die heiße Suppe gerührt, das empfehlen wir aber nicht. Stattdessen legen wir pro Person ein aufgeschlagenes Ei auf die Oberfläche der Suppe, so wie man es zum Beispiel bei Shakshuka machen würde. Dort lassen wir das Ei sanft pochieren, bis das Eiweiß gestockt, das Eigelb aber noch flüssig ist.

Zum Servieren heben wir mit einem großen Schöpflöffel vorsichtig jeweils ein Ei heraus und platzieren es in der Mitte der Suppenschalen. Die zurückbehaltenen Schinkenstreifen streuen wir als letztes Element darüber.

Genießt es.
And may the taste be with you.
Zutaten (für 4 Personen):
Für die Brühe
1 kleines Suppenhuhn (ca. 1 kg – ist es größer, würde man bis zu 3,5 l Wasser verwenden und die übrige Suppe einfrieren)
1 Bund Suppengrün (500 g), bestehend aus Karotten, Knollensellerie, Lauch und Petersilie
2 Lorbeerblätter
5 Wacholderbeeren
Optional: 2 getrocknete Pilze (z.B. Shiitake)
2,5 l Wasser
Salz nach Geschmack
Für die Suppe:
4 EL bestes Olivenöl
6 – 8 Knoblauchzehen, in sehr feine Scheiben geschnitten
2 TL spanisches Räucherpaprikapulver (ideal: Pimentón de la vera)
100 g spanischer Schinken (Jamón Serrano), in Streifen geschnitten
180 g trockenes und geröstetes Weißbrot, gewürfelt
Optional: 1/8 l Weißwein
1,6 l Hühnerbrühe (alternativ Gemüsebrühe – reines Wasser empfehlen wir nicht)
Salz und Pfeffer
Optional: Cayenne oder Piment d’Espelette
3 EL Petersilienblätter, gehackt
4 Eier