Huevos estrellados

Spanische Küche besticht oft durch ihre Einfachheit. Dieses einfache aber köstliche Gericht ist dafür ein gutes Beispiel.

In Madrid ist das Restaurant „Casa Lucio“ berühmt für seine „Huevos rotos“, was übersetzt „zerbrochene Eier“ bedeutet. Mit diesem kurzen Fernsehbericht kann man sich einen Eindruck davon verschaffen.

Unsere Version kommt mit sehr viel weniger Olivenöl aus und dürfte insgesamt etwas gesünder sein. Die zentralen Zutaten sind Kartoffeln und Eier, wozu wir Zwiebeln (oder wie wir heute: Schalotten) empfehlen würden. Alles weitere kann nach Geschmack hinzugefügt oder weggelassen werden. Für uns sind Paprika und Frühlingszwiebeln eine perfekte Ergänzung, dazu verarbeiten wir diesmal einen kleinen Rest pikanter Chorizo.

Wir schälen, was geschält werden muss und schneiden nicht zu feine Stücke. Große Kartoffeln werden erst halbiert und dann in Scheiben geschnitten, die nicht dicker als 3 mm sein sollten. Wie man eine Paprika am besten schneidet, haben wir übrigens hier erklärt.

Dann werden die Kartoffelscheiben und die Zwiebeln auf mittlerer Hitze in einer etwas größeren aber noch vernünftigen Portion Olivenöl langsam und lange gegart. Da die Kartoffeln nicht vorgekocht werden, dauert das natürlich eine Weile. Man kann den Prozess mit mittelhoher Hitze ein wenig beschleunigen, für den optimalen Geschmack empfehlen wir das aber nicht. Zu hohe Hitze wäre ganz schlecht, denn die Kartoffeln und Zwiebeln würden bräunen und gar anbrennen, bevor die Kartoffeln wirklich durchgegart und genießbar sind.

Das Gemüse muss nur etwa alle fünf Minuten leicht gewendet werden, das macht man am besten so.

Nach etwa 15 Minuten (bei mittlerer Hitze, bei mittelhoher Hitze eher 10 Minuten) kommen Chorizo und Paprika hinzu. Jetzt würzen wir auch das erste Mal mit einigen Prisen Salz. Wenn ihr Chorizo oder Schinken verwendet, benötigt ihr davon natürlich weniger als wenn ihr nur mit Gemüse kocht.

Nach weiteren etwa 10 Minuten, in denen die Pfanne gelegentlich geschwenkt wird, sind die Kartoffeln perfekt gar und leicht kross, während die anderen Zutaten ihren individuellen Geschmack entwickelt haben. Jetzt würzen wir auch mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle.

Dann nehmen wir alles aus der Pfanne, in der wir für weniger als eine Minute den Knoblauch anschwitzen. In unserer heutigen Version kam noch die Frühlingszwiebel hinzu.

Dann wird alles wieder zusammengegeben und vermengt.

Jetzt kommt, was dem Gericht die Bezeichnung „estrellados“ gibt: Schlagt je ein Ei auf – das sollte man immer auf einer Fläche und nicht etwa an dem Rand eines Gefäßes tun, weil sonst Eierschale in das Innere des Eis gelangen kann, was weder gut schmeckt noch hygienisch sinnvoll ist. Dann bricht man das Ei hoch über der Pfanne auf, gerne 40 cm darüber, so dass es leicht zerplatzt, wenn es auf das Gemüse trifft. Wer Spanisch spricht und sich für Semantik interessiert, wird hier fündig.

Huevos estrellados sind weder Spiegeleier noch Rührei

Jetzt werden auch die Eier noch zart gesalzen. Zum Schluss wird das Ganze mit einem Kochlöffel nur ein ganz klein wenig umgerührt, so dass Eiweiß und Eigelb sowie die anderen Zutaten gut unterscheidbar bleiben und jede Gabel ein wenig anders schmeckt.

So simpel. So köstlich. Und zwar zum Brunch, zum Lunch oder zum Dinner.

Genießt es.

And may the taste be with you.

Zutaten (für 2 Personen):

Je nach Hunger ca. 300 – 350 g Kartoffeln (festkochend)

1 – 2 Zwiebeln

4 – 5 EL Olivenöl

2 Knoblauchzehen

4 Eier

Salz und Pfeffer

Optional:

Paprika

Frühlingszwiebel

Chorizo oder Serrano-Schinken

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