Zunächst ein wenig Warenkunde: Linsen und Bohnen sind Pflanzensamen, die in einer Hülle wachsen. Sie zählen damit zu den Hülsenfrüchten, zu denen auch Erbsen, Kichererbsen, Lupinen und tatsächlich Erdnüsse gehören.
Bei der Unterscheidung zwischen Linsen und Bohnen herrscht ein wenig Sprachverwirrung. Oft werden kleine Früchte als Linsen bezeichnet und auch wir haben das hier getan.
Ganz richtig ist das aber nicht. Mung Dal ist eine Bezeichnung für die Mungbohne – genau genommen also keine Linse. Die Frucht hat zumeist eine grüne Schale, ihr Inneres ist gelb.
Für das heutige Gericht kauft man am besten geschältes und halbiertes Mung Dal, denn in dieser Form gart es deutlich schneller.
Außerdem benötigt ihr Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch (gerieben), Ghee oder etwas neutrales Pflanzenöl, Tomaten und frischen Koriander. Gewürze sind getrocknete Chili (oder Kashmiri Chili Pulver), Kreuzkümmelsamen, gemahlener Koriander und Kurkuma, Garam Masala und – nicht zwingend aber für die Verdaulichkeit empfohlen – Asafoetida. Den Geschmack abrunden würde zum Schluss ein Spritzer Zitrone.

Nun kochen wir das Mung Dal in der gut doppelten Menge Wasser für 25 – 35 Minuten weich, das hängt sehr von dem Produkt ab. Salz solltet ihr an dieser Stelle nicht hinzugeben, bei Hülsenfrüchten verlängert das die Garzeit enorm und sorgt nur für unnötigen Energieverbrauch.
Es ist ein indisches Gericht und Indien wird nicht umsonst als Subkontinent bezeichnet. Es dürfte ungefähr so viele Zubereitungsweisen wie Menschen in diesem Land geben. Manchmal werden bereits in diesem Stadium Gewürze zugegeben, wir sehen darin aber keinen geschmacklichen Vorteil.

Das Dal ist bereit, wenn ihr es leicht zwischen zwei Fingern zerdrücken könnt. Es sollte sich noch soviel Wasser im Topf befinden, dass das Gericht eine cremige, aber nicht flüssige Textur erhält. Wenn nötig, gebt etwas Wasser hinzu.

In der Zwischenzeit bereitet ihr das Tadka, die entscheidenden Würzmischung zu. In einer Pfanne wird bei mittelhoher Hitze ein wenig Ghee (oder für die vegane Variante neutrales Pflanzenöl) erhitzt. Dann gebt ihr die Kreuzkümmelsamen hinzu und rührt, bis sie zu duften beginnen.

Als nächstes werden die gewürfelten Zwiebeln hinzugegeben und angeschwitzt. Wer Röstaromen entwickeln möchte, kann sie auch zart bräunen.

Nun kommen Ingwer und Knoblauch hinzu…

…und auch die trockenen Gewürze, mit Ausnahme des Garam Masala.

Erneut ganz kurz unter Rühren rösten, bis die Aromen sich entfalten – höchsten eine knappe Minute.

Sofort werden die gewürfelten Tomaten oder das Tomatenpüree hinzugegeben, damit die gerösteten Gewürze nicht bitter werden.

Nun geben wir das Tadka zu dem vorgekochten Mung Dal…

…und vermengen es gründlich.

Lasst das Dal nun noch etwa 10 Minuten sanft köcheln, damit die Aromen sich verbinden können.
Dann wird mit Salz abgeschmeckt.
Wenn ihr mehr Geschmackskomplexität möchtet, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um das Garam Masala hinzuzufügen.

Nach wenigen Minuten haben sich auch die Aromen des Garam Masala entfaltet und der gewaschene und grob gehackte Koriander kommt als letzte Zutat hinzu.

Herd aus und greift euch einen Löffel:

Noch eine letzte Erläuterung: Diese Art von Mung Dal ist ein sehr klassisches Rezept, aber seit längerem nicht eine der populäreren Versionen in Indien. Es ist aber ein hervorragender Einstieg in die Kunst ein Dal zu kochen. Wir liefern im Lauf der Zeit viele andere Versionen nach. Versprochen.
Zutaten (für 4 Personen):
Die Mengenangaben beziehen sich auf ein Essen mit Reis.
Wenn ihr – so wie wir – das Dal ohne Reis essen wollt, dann verdoppelt die Mengen.
200 g Mung Dal, geschält und halbiert
1 große oder 2 kleine Zwiebeln
Je 1 TL geriebenen Ingwer und Knoblauch
Etwas Ghee oder neutrales Pflanzenöl
2 mittelgroße Tomaten oder 5 EL Tomatenpüree
Nach Belieben: 2 – 3 getrocknete Chili (Alternative: 1 TL Kashmiri Chilipulver)
1 Bund frischen Koriander
1 Zitrone
1 – 2 TL Kreuzkümmelsamen
1 – 2 TL Koriander gemahlen
1 – 2 TL Kurkumapulver
Eine Prise Asafoetida
Optional: 1 – 2 TL Garam Masala